Marko Trivunović, Akkordeon
Achim Fiedler, Leitung
Georg Friedrich Händel: Music for the Royal Fireworks – Auswahl
(1685-1759)
Domenico Scarlatti: Werk für Akkordeon und Orchester nach Klaviersonaten
(1685-1757)
Bernard Molique, Boléro op. 61/1 (aus Serenade und sechs Charakterstücke op. 61)
(1802-1869)
Moritz Moszkowski, Caprice espagnol op. 37
(1854-1925)
Johann Strauss, Furioso-Polka op. 260
(1825-1899))
Gioacchino Rossini: „La boutique fantasque“ – Auswahl, arrang. Ottorini Respighi
(1792-1868)
Overture (Tempo di Marcia)
Danse Cosaque (Allegretto marcato)
Valse lente (Andantino moderato)
Can–Can (Allegretto grottesco) 'Petite Caprice Style Offenbach
Tarantella (Allegro con brio) 'La Danza
Nikolaj Rimsky-Korsakov: Capriccio espagnol
(1844-1908)
Ein wirklich besonderes Konzert – wir haben mit Marko Trivunovic einen der besten klassischen Akkordeonisten unserer Zeit zu Gast.
Das Akkordeon ist primär als Volksmusikinstrument bekannt. In der zeitgenössischen Musik kommt es allerdings häufig zu Einsatz. Heute haben alle Musikhochschulen in Deutschland einen Lehrstuhl für dieses abwechslungsreiche Instrument.
Marko Trivunović gehört zur Generation junger Akkordeonisten, die ihr Instrument aus der Volksmusikecke holen wollen. Er konzertierte mit renommierten Orchestern wie dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden und den Wiener Symphonikern und in bedeutenden Konzertsälen - mit Werken von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart oder Jean-Philippe Rameau. So zeigt der serbische Musiker die Wandlungsfähigkeit seines Instruments, für das es - wenn auch wenig - Originalliteratur sogar aus dem 19. Jahrhundert gibt.
Georg Friedrich Händel
Die Feuerwerksmusik zählt zu den populärsten Werken Händels. Sie entstand im auftrag von König Georg II. als Festmuisk zum Feuerwerk anlässlich des Aachener Friedens und wurde 1749 in London uraufgeführt. Allerdings hatte König Georg II. zunächst jede Art von Musik zu diesem Anlass abgelehnt, ließ sich dann aber umstimmen. Allerdings nur unter der Bedingung, dass die Musik „aus nichts anderem als Militärinstrumenten bestehe“ und keine „fiddles“ (Violinen, gemeint: Streichinstrumente) eingesetzt würden. Das führte zu einem regelrechten Konflikt mit Händel, der von einem großen Freiluft-Orchester mit einer typischen Bläser-Streicher-Besetzung ausging und sich standhaft weigerte, ausschließlich für Blasinstrumente und Pauken zu komponieren. Erst spät beugte er sich dem königlichen Willen und fertigte eine Erstfassung des Werks für „martial instruments“ an. Streicherstimmen komponierte Händel aber dennoch mit, um seine Wunschfassung der Feuerwerksmusik vier Wochen später in einem Benefizkonzert im Foundling Hospital aufzuführen.
Johann Sebastian Bach
Für sein Cembalo-Konzert greift Bach in die Schublade und schreibt sein Violinkonzert a-Moll um – einen Ton tiefer und er passt die Solostimme dem Tasteninstrument an. Sein Ziel war es, das Cembalo als Soloinstrument zu etablieren, weg vom Generalbass-Begleiter. Das Konzert gibt es auch in einer Fassung für Akkordeon und Streicher und hier kann Marko Trivunovic die ganze Bandbreite seines Instrumentes zeigen.
Bernard Molique
1826 wurde der Elsässer Bernard Molique nach Stuttgart an das dortige Hoftheater berufen. Dort wirkte er fast 23 Jahre als Königlicher Musikdirektor und Konzertmeister. 1861 erhielt er eine Professur für Komposition an der Royal Academy of Music London. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in Cannstatt bei Stuttgart. Er hat ein mehrere Konzerte und Kammermusik für Concertina, einem dem Akkordeon verwandten Instrument geschrieben.
Moritz Moszkowski
Moritz Moszkowski (23. August 1854 – 4. März 1925) war ein deutscher Komponist, Pianist und Lehrer polnisch-jüdischer Abstammung. Sein Bruder Alexander Moszkowski war ein berühmter Schriftsteller und Satiriker in Berlin. Ignacy Paderewski sagte: „Nach Chopin versteht Moszkowski am besten, wie man für Klavier schreibt, und sein Schreiben umfasst die gesamte Bandbreite der Klaviertechnik.“ Obwohl heute weniger bekannt, genoss Moszkowski im späten 19. Jahrhundert hohes Ansehen und Popularität.
Gioacchino Rossini/Ottorino Reshighi
Der italienische Komponist Ottorino Respighi nahm im Jahre 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, einige Klavierstücke aus der damals kaum bekannten Sammlung Péchés de vieillesse („Alterssünden“) von Gioacchino Rossini und instrumentierte sie auf seine unübertroffene Weise für die „Ballets Russes“. Diaghilew und Massine waren von der Leichtigkeit und dem humorvollen Grundton der Musik überaus getan und beschlossen, sie als Grundlage eines Balletts zu nehmen. „Ich stellte mir zwei italienische Bauernpuppen vor, die eine Tarantella tanzen. Wir waren uns alle einig, dass sich das Ballett im halsbrecherischen Tempo abspielen und die Tänze ohne Unterbrechung aufeinander folgen sollten.“
Zum fulminanten Abschluss unserer Spielzeit lassen wir Nikolaj Rimsky-Korsakov, den Komponisten des Capriccio espagnol selbst zu Wort kommen: „Die Auffassung der Kritiker und der Öffentlichkeit, dass das Capriccio ein großartig instrumentiertes Stück sei, ist falsch. Das Capriccio ist eine brillante Komposition für Orchester. Der Wechsel der Klangfarben, die treffend ausgewählten melodischen Wendungen und Verzierungen, die genau zur Eigenart der jeweiligen Instrumente passen, die kurzen, virtuosen Kadenzen der Solo-Instrumente, die Rhythmen der Schlaginstrumente et cetera machen hier eben genau das Wesen der Komposition aus und nicht ein bloßes ‚Gewand‘ oder eine ‚Instrumentierung‘.“l
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